Wo treffen sich in Augustdorf die Jugendlichen, die aus dem Alter für den HoT Funkenflug raus sind? Auf der Gemeindeseite Augustdorfs steht, wir seien die „jüngste Gemeinde in OWL“. Wenn man genau hinschaut, gibt es nicht viele Ecken in Augustdorf, in denen tatsächlich junge Menschen mit all ihren Facetten auf dem Weg ins Erwachsenwerden gern gesehen sind, wenn sie in Gruppen auftreten.
Das Feldhaus allerdings ist ein Ort, an dem sich junge Erwachsene treffen können: Zum „Abhängen“ und Freundschaft pflegen. Ursprünglich von der Bundeswehr auf dem Grund der Gemeinde errichtet und genutzt, übergab die Gemeinde es im Februar 2015 an die Jugend, vertreten durch das Team des Jugendzentrums „Haus der offenen Tür Funkenflug“. Alternativ zum zentral liegenden Jugendzentrum haben ältere Heranwachsende hier ein gemütliches und freieres Beisammensein. Die jungen Menschen, unter ihnen ausgebildete Handwerker und fleißige Anpacker, bauten sich „ihr Feldhaus“ überwiegend selbst aus. Billardtisch, Dartscheibe und Inneneinrichtung sind untereinander gesammelt worden oder von Bekannten und Freunden gesponsert. „Hier wird einem nie langweilig“, kommentierte einer der Jungs.
Um sich klar zu strukturieren gibt es drei Verantwortliche, eine Art „Ältesten-Rat“, der auch dafür sorgt, dass die Regeln eingehalten werden. Die Abgabe und der Genuss von (hartem) Alkohol und Drogen auf dem gesamten Gelände sind nicht erlaubt. Außerdem ist im Gebäude das Rauchen verboten. Laute Musik und Lärm sind nach 22 Uhr tabu und die Nutzer müssen für Sauberkeit sorgen, was sie augenscheinlich sehr gut im Griff haben.
Die drei „Sprecher“ der Gruppe sind Ansprechpartner für Mitarbeiter der Gemeinde und des Funkenflugs, die immer mal spontan vorbeischauen.
Die nahegelegene GNS, die in den Jahren zuvor immer mal mit Vandalismus zu tun hatte, ist zufrieden mit der abendlichen Wachsamkeit durch das benachbarte Feldhaus.
Die Gruppe freut sich über ihre gute Gemeinschaft. Freundschaft geht ihnen über alles. Sie sind so dankbar für ihren „eigenen“ Rückzugsort, dass sie bereitwillig alle notwendigen Anforderungen erfüllen, die ihnen gestellt werden.
Zuletzt war die Einrichtung eines Notausganges im Rahmen des Feuerschutzes nötig. Ihr eigener Wunsch und Ziel ist es das kleine Vordach über der Eingangstür zu erweitern (Anm.d.Red.: sie bräuchten nur das Material, den Rest schaffen sie allein) um auch bei Regen die schöne Natur zu genießen… „draussen sitzen, dem Regen zuhören,reden, zusammensein.“ Im Sommer ist das Lebensqualität. Im Winter werden gemütliche Filmabende gemacht und manchmal auch gezockt oder Billiard gespielt.
Neulinge sind der Gruppe immer willkommen. Wichtig ist dabei, dass die Regeln eingehalten werden und der Grundgedanke des Zusammenseins die Freundschaft ist.